Ohnmacht
Ohnmacht, die lähmt und unfrei macht. Der Körper verweigert sich, der Geist erstarrt; keine Beziehungen sind in Sicht; die Routine legt sich als immer engeres Seil um den Brustkorb. Im Extremfall fühlen sich Menschen so, als wären sie in einem stickigen Raum eingeschlossen, umgeben von dunklem Nebel. Stickig, erstickend. Keine Luft für den sanften Rhythmus des lebendigen Hin und Her entspannter Atemzüge. Der Raum zieht sich zu. Wie dunkler Rauch rücken die Wände unerbittlich näher. Bis sie jegliche Regung zu unterbinden scheinen. Wände aus Forderungen, Befehlen, Routinen, Regeln, gefrorenen Gedanken. Kein Fenster mit Licht in Sicht, keine Tür zur Flucht offen. Nur Grenzen. Lähmung. Kein Spielraum.
Zusammengekauert in einer Ecke, umgeben von Mauern, die geleeartig jeden Halt verweigern, ein Boden, der bodenlos ist, ein Himmel, der düster drückt. Der dunkle Gang eines Horrorspiels, angefüllt von schwer klingenden, tief vibrierenden Streichern.
Die Macht, die sich der Ohnmacht stellt, muss von innen kommen. Wie im Game bedarf es, um frei zu atmen, das Leben zu greifen, des Mutes. Innere Kraft und Gelassenheit ermöglichen es, sich der Gefahr zu stellen, den Faden der Beziehung aus dem tiefen Loch zu ergreifen.
Nicht handelndes Handeln
Oft hilft das aushalten, ein Mut zum „Nicht-Handeln“, wie wir es im Daoismus finden. Einer Haltung, die diesen Zustand von innen her, in kleinen Schritten auflöst. Inneres Leuchten, sei es noch so funzelig hilft den Weg zu erkennen, das Dao. In der Ohnmacht ist die Macht versteckt. Tief im innern eines jeden Wesens. Die ermächtigende Hoffnung, wenn sie wirkt, ist unerschütterlich. Wu Wei. Mehr dazu in meinem Blog.