Gemeinschaftliches Spiel:
Rollenspiel mit unterschiedlichen Charakteren, Eigenschaften ermöglicht es, neue uns fremde Verhaltensweisen auszuprobieren. Rollenspiel findet immer mit anderen statt. Dadurch können die Spielenden in der Gemeinschaft ihre Defizite (Adler - Minderwertigkeitsgefühle) ausgleichen können. Der Tank schützt durch seine Stärke die körperlich Schwachen, die auf Distanz jedoch viel erreichen (z.B. Damage-Dealer, die Schaden zufügen) können. Menschen mit einer Eigenschaft, die besonders positiv ausgeprägt ist, ergänzen ihre Fähigkeiten mit denen von Menschen mit einer anderen Eigenschaft. Ja, nicht nur Eigenschaften, sonder auch Interessen, Neigungen können sich ergänzen. Hieraus entsteht wie von selbst eine positive Beziehungsdynamik. Wesen, die Beziehungen rein für ihre eigensten Interessen ausnutzen, werden entlarvt. Vielleicht stellen sie selber ihre narzisstischen Neigungen fest und könne ihr Verhalten korrigieren.
Sicherlich uns treiben immer auch „egoistischen“, „narzisstische“ Interessen an. Menschen sagen „ich will“ in der Gemeinschaft vorankommen, um zu überleben. Oder gar „ich will Macht über die Mitspielenden.“ Die Erkenntnis im kollektiven Spiel, dass wir wegen unserer „Defizite“ nicht alles, im Zusammenspiel mit den Anderen viel mehr erreichen können, dominiert jedoch. Um sich zu entwickeln bedarf es der Gemeinschaft, der „Communis“ in der sich mannigfaltigen Fähigkeiten versammeln, in unserer komplexen Welt zu bestehen. Wichtig ist, dass die herausragenden Eigenschaften jedes Individuums, welche der Gemeinschaft so wunderbar dienen, im Vordergrund stehen; sich die kleinen „Egos“ im Zaum halten. So wird das gemeinsame nicht durch übertriebenen Geltungsdrang, Machtstreben etc. in ein Ungleichgewicht gebracht und zerstört. Schon älteste Kulturen haben Mechanismen entwickelt Personen, welche das Gemeinschaftsgefühl, die Beziehungen permanent stören, bedrohen oder gar angreifen, auszuschließen. Oft in eskalierenden Schritten vom Gespräch über Riten bis in zum Ausschluss. Letzteres bedeutete in Jäger und Sammler-Kulturen fast immer den sicheren Tod.
Gleich sind alle Menschen in ihrem nackten Bedürfnis nach Nähe der körperlichen Wärme; im Hier und Jetzt – in dem zugleich genommen und gegeben wird. Schmusen, Kuscheln, Erotik sind die herausragenden Momente wortlosem gemeinsamen Einverständnisses in denen das „Ich“ sich auflöst und zugleich entsteht. In diesen sind wir ganz bei uns und zugleich den Anderen. Auch wenn sich der „Wille zur Macht“ immer eine gewisse Präsenz hat. Zum Beispiel im Liebesspiel spielt die Macht, das Oben und Unten nicht selten eine nie zu unterschätzende Rolle.
Die Spielregeln des Liebesspiels, die Spielregeln der Macht…