Computer - Die Ohnmacht der Vernunft
In seinem Buch „Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft“ setzt sich der KI Forscher der ersten Tage, Joseph Weizenbaum, kritisch mit dieser neu aufkommenden digitalen Technologie auseinander. Es ist unbestritten, dass nicht nur Computer, sondern alle Technologien Macht ausüben. Nicht nur Menschen untereinander. Jeder Technik wohnen Kräfte inne, die oft übersehen und unterschätzt werden. Schon der kleine Knopf an einem Device, wie an einer Fernbedienung, einem Computer oder an einem Smartphone ruft uns permanent an: „schalt mich ein…schalt mich ein…“. Ein Versprechen, eine Hoffnung, die uns ergreift, die uns zu willenlosen Zombies eben jener Technologie machen kann.
Technik formt und ermächtigt
Schon immer haben Technologien Menschen ermächtigt. Der Stock, der zur Waffe und zum Pflug wurde, der Buchdruck, der religiöse Kämpfe und Kriege auslöste, die Dampfmaschine, die den Kapitalismus und die Verelendung explodieren ließ, das Fließband, das mit Macht unseren Alltag, bin in die kleinsten Momente hinein, taktete; optische Linsen, die uns in die Weiten des Alls und die Tiefen der Körper blicken lassen.
Technologien prägen von je her die Machtgefüge mit. Oft ohne, dass die Menschen sich dessen bewusst sind. Auch, weil Technologien im Moment ihrer Erfindung selten ihr „wahres“ Gesicht zeigen. Sie verbergen ihr Potenzial vor unserer Wahrnehmung, unserer Kommunikation ihr Potenzial unseren Alltag zu verändern.
Edison dachte, als er die Grundlage der Musikindustrie erfand, dass er eine „Sprechmaschine“ (Phonograph) geschaffen hätte. Doch seine Technologie wurde später dazu genutzt, Musik und Ton zu speichern und auf Schallplatten zu verbreiten.
Technologien definieren die Beziehungen zwischen den Menschen und Menschen, Menschen und Dingen neu. Sie schaffen neue Beziehungen zur Welt. Sie können Auslöser für das Einreißen bestehender Weltbilder (Ideologien) sein und erschaffen neue.