Wissen ist Macht
Wissen ist nicht Können. Nur wer macht, erwirbt Macht über die Welt. Darum müssen wir tun, handeln, machen; Dinge und Beziehungen, Bewegung und alles, was Menschen vermögen. Doch hierfür werden Spielräume benötigt. Eingequetscht in Ideologien, blind festen Vorgaben folgend, wird kein neues Wissen/Können erobert, keine terra incognita erforscht.
Wenn ich etwas entdecke, plötzlich tun kann, macht es mich stolz. Wie das kleine Kind, das, wenn es etwas entdeckt hat, vor Vergnügen quiekt. Der stolze Blick verrät, wie das Wissen gewachsen ist. Neues hinzukam. Das kleine Kind erspielt sich die Welt. Die Erwachsenen erstarren nicht selten und zunehmend in den Konventionen. Sie spielen kaum noch. Für sie scheint das Spiel seine Magie, seine Aura verloren zu haben.
Schulen und Universitäten werden von Erwachsenen gemacht, denen der Spielbegriff fremd ist. An ihnen hat das Spiel keinen Platz. Vereinzelt hocken die Lernenden in der Wissensmaschine vor ihren Plätzen, den Computern. Werden getestet, abgefragt, geprüft – nach Gutdünken der Lehrenden, die eigentlich Vermittler sein sollten. Oder sogar, noch besser, Coaches, Lernende auf gleicher Augenhöhe. Wirkliches Lernen ist eine soziale Angelegenheit. Wirkliches Lernen findet in horizontalen Beziehungen statt.
Die Macht des "Neuen"
Neues beruht immer auf bekannten Konzepten. Neues muss eine Verbindung zu Dingen haben, von denen aus sich in diese „unbekannte Welt“ vorgewagt wird. Neues entsteht aus Kombination von Gegebenem. Oft wird das „Neue“ nicht einmal wahrgenommen, wenn es erscheint.
Etwas zu schöpfen bedarf der Zaubermacht der sogenannten „Kreativität“. Ein besonderer Zustand, in der Gedanken frei mit der Welt spielen. Ein Prozess, der umso besser gelingt, umso mehr wir vernetzt sind. Das soziale Lernen ist ein klarer evolutionärer Vorteil. Denn auch Neandertaler und Affen, sogar viele andere Tiere sind in gewissem Rahmen erfinderisch. Macht der Beziehungen.